Heute hat das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin den Bildungsbericht 2016 vorgestellt, in dem die Leistungen der Bundesländer verglichen werden. Getestet wurden Viertklässler in Mathematik und in den drei Deutsch-Bereichen Orthografie, Zuhören und Lesen. Den letzten Test in diesen Bereichen gab es im Jahr 2011.
„Leider sind die Brandenburger Ergebnisse, vor allem in Deutsch, wieder unterdurchschnittlich. In Rechtschreibung liegen die Ergebnisse sogar signifikant unter den Werten von 2011. Angesichts dieser Befunde sollte das Ministerium endlich klare Kante zeigen und die umstrittene Methode des ‚Schreibens nach Gehör‘ endlich verbieten“, sagte der Bildungsexperte der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann. Die Ergebnisse seien natürlich enttäuschend, allerdings nicht überraschend. In jedem Schuljahr würden in Brandenburg eine Million Unterrichtsstunden nicht planmäßig erteilt. „Die heutigen Ergebnisse sind die Quittung dafür. Besonders traurig am Unterrichtsausfall ist, dass Schüler aus sozial schwachem Umfeld darunter besonders stark leiden.“ Der Unterrichtsausfall sei hausgemacht, denn die Regierung habe nicht rechtzeitig genügend Lehrer eingestellt, sagte Hoffmann. „Das Problem wird sich weiter verschärfen, weil in den nächsten Jahren viele Lehrer in den Ruhestand gehen. Schon jetzt ist es schwierig, Ersatz für sie zu finden.“ Der IQB-Bildungsbericht weist darauf hin, dass im Fach Deutsch Brandenburger Mädchen signifikant besser abschneiden als Jungen. „Auch das Leistungsgefälle zwischen Mädchen und Jungen sollte uns zu denken geben. Wir brauchen eine Pädagogik, die Mädchen und Jungen gleichermaßen unterstützt“, so Hoffmann abschließend.