Die Landtagsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU haben heute einen Antrag in den Landtag eingebracht, in dem sie die Landesregierung auffordern, zum Schuljahr 2018/2019 ein landesweites Schülerticket einzuführen. Das ganztägig gültige Ticket für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende soll die Nutzung von Bussen und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr zu einem Preis von 365€ pro Jahr ermöglichen.
„Mit dem 365€-Ticket wären die Zeiten kleinteiliger Angebote und Tarifgrenzen für junge Menschen vorbei.“, erklärt MICHAEL JUNGCLAUS, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Das Ticket ist die zeitgemäße Antwort auf das Mobilitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen, die in einem Landkreis zur Schule, im nächsten zum Sportverein und in der benachbarten kreisfreien Stadt zur Musikschule gehen. Statt des augenblicklichen Flickenteppichs an Tarifen und Erstattungen fordern wir ein preisgünstiges Ticket, das auch außerhalb der Schulzeit, an den Wochenenden und in den Ferien über die Grenzen der Kommune hinweg gilt. Wir würden damit die Mobilität und Unabhängigkeit unserer Schülerinnen und Schüler stärken und zusätzlich mehr Menschen für den ÖPNV gewinnen“
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, RAINER GENILKE, sieht in dem Schülerticket einen wichtigen Schritt zu mehr Flexibilität für junge Brandenburger. „Das Lebensumfeld junger Leute und damit ihre Mobilitätsansprüche sind mit der Zeit immer größer geworden. Wir müssen darauf reagieren und moderne Möglichkeiten schaffen, preiswert von A nach B zu kommen. Für einen Euro am Tag mit Bus und Bahn durchs ganze Land: Mit dem Schülerticket reißen wir die Grenzen der Tarifzonen für junge Brandenburger ein. Das wird vielen jungen Menschen helfen, ihre Freizeit aktiver und flexibler zu gestalten. Das Schülerticket steigert die Unabhängigkeit der Schüler, entlastet die Eltern und verbessert somit die Attraktivität Brandenburgs.“ In Hessen, wo es – deutschlandweit bislang einmalig – seit diesem Schuljahr ein 365€-Ticket gibt, wurden 250 000 Tickets binnen zwei Monaten verkauft. Dort unterstützt die Landesregierung die Verkehrsverbünde mit zusätzlich bis zu 20 Mio. € pro Jahr, um auftretende Einnahmeausfälle auszugleichen.
In ihrem Antrag fordern deshalb die Landtagsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU das Land dazu auf, finanzielle Mittel in Höhe von 10 Mio. € bereitzustellen, um Mindereinnahmen durch die mit dem Schülerticket verbundene Fahrpreissenkung zu decken. Alle Schülerinnen und Schüler, die bisher Anspruch auf Erstattung ihrer ÖPNV-Fahrkarte hatten, sollen dem Antrag zufolge auch künftig die Kosten des Schülertickets erstattet bekommen. Das 365€-Ticket soll als zusätzliche Option eingeführt werden, das bestehende Angebot uneingeschränkt erhalten bleiben.